Ballonfinanzierung

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Ballonfinanzierung

Kurze Zusammenfassung: Ballonfinanzierung ermöglicht den Kauf teurer Konsumgüter durch niedrige monatliche Raten und eine hohe Schlussrate. Der Kreditnehmer ist sofort Eigentümer, hat aber das Risiko eines Wertverlusts. Sie ist attraktiv für Personen mit unregelmäßigem Einkommen, birgt jedoch das Risiko einer hohen Schlusszahlung und insgesamt höheren Kosten.

Nicht immer stehen ausreichend finanzielle Mitteln zur Verfügung, sodass eine Finanzierung zur Verwirklichung des Wunsches notwendig wird. Eine Möglichkeit ist die sogenannte Ballonfinanzierung.

Finanzierung mit einem Ballonkredit

Bei einer Ballonfinanzierung – auch als Schlussratenkredit genannt – geht es darum, ein Konsumgut, wie etwa einen Neuwagen, mit vergleichsweise sehr geringen monatlichen Raten über einen bestimmten Zeitraum zu finanzieren.

Am Ende der Laufzeit ist die oben genannte Schlussrate, also der „Ballon“, fällig. Eine Anzahlung wird in der Regel nicht verlangt. Zumeist wird diese jedoch in Form einer Inzahlungsnahme des alten Fahrzeugs geleistet.

Die Schlussrate ist in der Regel genau so hoch bzw. in manchen Fällen sogar höher als die Summe der insgesamt geleisteten Zahlungen. Der Unterschied zum klassischen Leasingvertrag besteht darin, dass trotz der Ähnlichkeiten, der Käufer bzw. der Kreditnehmer von Beginn an der Finanzierung der Eigentümer des Konsumgutes, in der Regel des zu finanzierenden Fahrzeugs, ist.

Ballonfinanzierung: Vorteile im Überblick

  • geringe monatliche Belastung. Eignet sich deshalb auch für Freiberufler und Selbständige mit einem unregelmäßigen Einkommen. Durch Einsparungen in guten Zeiten, können die Zahlungen in der Flaute gewährleistet werden
  • zumeist niedrige Zinsen
  • Die Laufzeit kann so gewählt werden, dass der Kreditnehmer die Schlussrate am Ende der Finanzierung leisten kann.
  • Der Kreditnehmer ist von Anfang an der Eigentümer. Das heißt: Anders als beim Leasing, müssen hier keine Kilometerzahlen, Wartungszeiten oder Werkstattbindung eingehalten werden
  • Die Möglichkeit von Sondertilgungen kann die Höhe der Schlussrate mindern

Ballonfinanzierung: Nachteile im Überblick

  • hohe Schlussrate
  • Insgesamt höhere Zinskosten gegenüber anderen Kreditarten, wie etwa ein Ratenkredit, da die Schlussrate über die gesamte Laufzeit mit verzinst wird.
  • Am Ende der Laufzeit eventuell eine Anschlussfinanzierung notwendig, da für die Schlussrate das Geld fehlt
  • hoher Wertverlust des Fahrzeugs durch Unfall, Kratzer oder hohe Kilometerzahl

Welche Güter werden typischerweise in einer Ballonfinanzierung Form finanziert?

Ballon-Leasing wird typischerweise für hochwertige Konsumgüter wie Autos, insbesondere Neuwagen, genutzt. Diese Form der Finanzierung ist aufgrund ihrer geringen monatlichen Raten und einer hohen Schlussrate für teure Gegenstände attraktiv. Sie kann auch für andere teure Ausrüstungen oder Maschinen in verschiedenen Branchen, wie Baumaschinen, hochwertige Büroausstattungen oder sogar für bestimmte Arten von Luxusgütern verwendet werden.

Zum Beispiel:

  • Autos und Neuwagen
  • Baumaschinen
  • Landwirtschaftliche Fahrzeuge und Geräte
  • Hochwertige Büroausstattung
  • Medizinische Geräte
  • Spezielle Maschinen für die Fertigungsindustrie
  • IT-Ausrüstung und Server
  • Luxusgüter wie Yachten und Luxusautos
  • Flugzeuge und Helikopter
  • Sport- und Fitnessgeräte für kommerzielle Fitnessstudios

Luxusauto

Unterschied zwischen Ballonfinanzierung und Leasing

Beim ersten Hinsehen sind die Unterschiede zwischen dem Ballon Leasing und dem klassischen Leasingvertrag nicht klar erkennbar. Ebenso wie beim Leasing wird das Fahrzeug bei der Ballonfinanzierung mit kleinen monatlichen Raten finanziert und zum Schluss wartet eine Schlussrate auf den Kreditnehmer.

Dennoch unterscheiden sich die zwei Finanzierungsarten in zwei Punkten deutlich voneinander:

1. Beim klassischen Leasing verbleibt das zu finanzierende Fahrzeug im Besitzt des Autohändler, bis entweder der Kreditnehmer am Ende der Laufzeit das Fahrzeug ablöst oder es zurückgibt.
Bei der Ballonfinanzierung ist der Kreditnehmer bereits ab dem ersten Tag der Besitzer. Das heißt: Der Kreditnehmer trägt das Risiko für den Wertverlust des Fahrzeugs, wenn es zum Beispiel veräußert werden muss, da die Schlussrate nicht durch anderweitige Finanzierung getilgt werden kann oder soll.

2. Bei einem Leasingvertrag können die Kreditnehmer am Ende der Laufzeit entscheiden, ob sie das Fahrzeug behalten oder es zum vertraglich festgelegten Restwert kaufen wollen. Bei der Ballonfinanzierung hingegen stehen die Kreditnehmer in der Pflicht die Schlussrate zu begleichen – entweder durch eigene Mittel, durch eine Anschlussfinanzierung oder durch das Veräußern des Fahrzeugs.

Beim letzteren muss jedoch der Ertrag mindestens die Höhe der Schlussrate decken, sonst zahlt der Kreditnehmer drauf.

Die „Drei Wege Finanzierung“

Die „Drei-Wege-Finanzierung“ ist eine beliebte Form der Ballonfinanzierung. Es ist eine Kombination aus Leasing und Ballonfinanzierung und wird gern „unentschlossenen“ Kreditnehmern angeboten. Der Finanzierungsplan enthält hier die vertraglich festgelegte Anzahl von niedrigen Monatsraten. Ebenso wie bei einer Ballonfinanzierung endet die „Drei Wege Finanzierung“ mit einer Schlussrate, die dem Restwert bei üblichen Verschleiß entspricht.

Dem Kreditnehmer stehen hier nach Ablauf der Kreditlaufzeit und somit bei Fälligkeit der Schlussrate drei Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Der Kreditnehmer zahlt die Schlussrate und begleicht damit den Kaufpreis vollumfänglich
  • Die Schlussrate wird durch eine Anschlussfinanzierung getilgt, was jedoch zu mehr Kosten führt und die Kreditkosten insgesamt in die Höhe treibt
  • Der Kreditnehmer gibt das Fahrzeug dem Händler zurück, sofern eine solche Rückkaufvereinbarung im Vertrag getroffen worden ist.

Risiko: Der Rückkaufwert ist in der Regel eines der größten Streitpunkte, hierbei geht es zum Beispiel um den Zustand, die Kilometeranzahl, die richtige Wartung des Fahrzeugs in der Finanzierungszeit und sämtliche Nachzahlungsforderungen.

Vollkasko bei Ballonfinanzierung

Mit einem Leasing oder einer Ballonfinanzierung wird in der Regel ein Neufahrzeug finanziert. Im Falle eines Totalschadens, durch einen Unfall etwa, müssen die Kosten für das eigene und das fremde Fahrzeug bzw. den fremden Sachschaden aufgebracht werden. Hier ist eine Vollkaskoversicherung sinnvoll, denn diese deckt die Kosten sowohl für das eigene Fahrzeug als auch fremde Schadensersatzansprüche ab.

Für wen eignet sich die Ballonfinanzierung?

Oftmals stehen Finanzierungsmodelle wie die Ballonfinanzierung gerade bei Verbraucherschützern in Kritik. Es heißt, dem Verbraucher werden zu günstige Konditionen durch die niedrigen monatlichen Raten suggeriert. In der Tat zahlt hier der Kreditnehmer mehr als bei einem klassischen Kredit, dennoch erhält er auch im Gegenzug Plansicherheit durch niedrige monatliche Belastung und kann während der Kreditlaufzeit unvorhergesehene Ausgaben abpuffern.

Die Ballonfinanzierung eignet sich insbesondere für zwei Gruppen:

  • 1. Personen, welche die Schlussrate aus eigener Kraft finanzieren können
  • 2. Personen, die die hohen monatlichen Tilgungsraten eines klassischen Kredits nicht tragen können oder wollen, weil sie gern finanzielles Puffer für Unvorhergesehenes behalten würden.